Danke für dein Vertrauen und deinen Mut.
@problemcatcher_04


Triggerwarnung


Hey, ich heiße Marie.

Ich möchte euch hier einen kleinen Teil meiner Geschichte über Missbrauch, Mobbing und Verlust erzählen.

Leider ist mein Leben von vielen Tiefen gezeichnet. Es fing an, als ich noch nicht einmal geboren war. Meine Mutter und mein Vater stritten viel in der Schwangerschaft. Bereits im Bauch meiner Mutter hatte ich Schutzmechanismen entwickelt, kam somit vollkommen verspannt und mit chronischen Rückenblockaden zur Welt. Nach meiner Geburt stritten sich meine Eltern immer noch sehr häufig. Sie trennten sich, als ich sechs Monate alt war.
Es war eine sehr schwierige Zeit für mich. Die ersten Jahre meines Lebens wuchs ich dann extrem über behütet aber auf emotionaler Ebene vernachlässigt auf.

Mit vier Jahren schließlich zog meine Mutter mit mir zu meinem ersten Stiefvater nach Sachsen. Dieser hatte eine Impulskontrollstörung, weshalb ich öfters unter ihm leiden musste.
Beispielsweise sperrte er mich einmal im Winter in Unterwäsche auf dem Balkon aus. Als ich vier war, sperrte er mich mit meiner damaligen Stiefschwester in einer Tasche ein und schlug mich einmal so stark, dass mein kompletter Arm blau wurde. Außerdem rastete er bei den kleinsten Sachen komplett aus.

Mit sechs zogen meine Mutter und ich wieder nach Berlin, da er uns mitten in der Nacht vor die Tür setzte und sagte wir sollten nie wieder zurückkommen. Zurück in Berlin verfiel meine Mutter aufgrund ihrer eigenen Vergangenheit in eine tiefe Depression. Ab da musste ich anfangen mich um mich selbst zu kümmern, da sie sich nicht mehr richtig um mich kümmern konnte.
Ich kam in die Schule, wo ich es nicht besser hatte und jahrelang gemobbt wurde. Zuhause war ich nun viel wütend und rastete regelmäßig aus. Außerdem war es mit meinem Vater auch nicht gerade besser, da er mich seit meinem 5. Lebensjahr vernachlässigte. Zudem konnte er nicht mit kleinen Kindern umgehen, weshalb ich somit schon seit meiner Geburt in Berührung mit psychischem Missbrauch kam.

Wie körperlicher und psychischer Missbrauch mein Leben zeichnete - Kleines Mädchen mit Teddybär
Wie körperlicher und psychischer Missbrauch mein Leben zeichnete - Kleines Mädchen mit Teddybär

Von meinem 4. Lebensjahr, bis zu meinem 9. Lebensjahr war ich regelmäßig in Frankreich im Sommer. Sechs Wochen lang mit meiner Oma und meinem Opa an einem FKK Strand. Meine Therapeutin ist sich sicher, dass ich in dieser Zeit wohl sexuellen Missbrauch erlebt haben muss. Allerdings sind aufgrund meiner dissoziativen Störung jegliche Erinnerungen gelöscht, weshalb bisher nur Verhaltensweisen und Träume dieses Trauma bestätigen können.

Als ich neun Jahre alt war lernte meine Mutter einen neuen Mann kennen. Somit begann die mit schlimmste Zeit meines Lebens. Jeder Tag der verging, war von schlimmstem psychischen Missbrauch gezeichnet. Meine Mutter schloss sich ihm an und somit hatte ich nichts mehr. Ich war alleine, wurde vernachlässigt und beispielsweise mit ständigem Liebes-, Aufmerskamkeitsentzug gestraft. Aufgrund meiner Schutzfunktion erinnere ich mich so gut wie gar nicht mehr an diese Zeiten. Ich möchte hier auch ehrlich gesagt nicht weiter ins Detail gehen. Als er mich Jahre später verließ brach eine Welt für mich zusammen. Er hatte mich manipulativ komplett an sich gebunden. Ich wusste nicht mehr, wie ohne ihn zu leben.
Die Zeit danach war gezeichnet von Selbstverletzung und Suizidversuchen. Nie wieder konnte ich jemandem vertrauen. Mein Leben war bisher nie wieder lebenswert. Bis ich die Frau fand, die wie eine Mutter für mich ist. Doch selbst das machte es mir nicht einfacher, da ich wieder verletzlich bin und diese Zeit wird mich für immer verfolgen. Unter anderem meine Krankheit, die emotional instabile Persönlichkeitsstörung Typ Borderline und viele andere.
Doch ich kämpfe. Jeden einzelnen dieser Tage.

Dies ist ein kleiner, grob zusammengefasster Ausschnitt meines Lebens, den ich hier mit euch teilen möchte. Nehmt euch in acht vor einigen Menschen auf dieser Welt.
Passt auf euch auf und hört immer auf euer Herz und auf euer Bauchgefühl.
Das kann ich euch mit auf den Weg geben.